Das Unternehmen PGE reicht Milliardenklage wegen fehlerhaftem Block des Kraftwerks Turów ein
Budimex, als Mitglied des Ausführungskonsortiums, steht vor erheblichen rechtlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Bau des Blocks Nr. 7 im Kraftwerk Turów. Das Unternehmen PGE Górnictwo i Energetyka Konwencjonalna (PGE GiEK) hat eine Klage im Wert von fast 1,05 Milliarden Złoty eingereicht und beschuldigt das Konsortium, dass der neu errichtete Energieblock Konstruktionsmängel aufweist. Neben Budimex gehören auch Mitsubishi Power Europe GmbH und Tecnicas Reunidas zum Konsortium.
Details der Klage
Die Klage beläuft sich auf 1.046,12 Mio. Złoty, wobei der Großteil aus Belastungsanzeigen und Forderungen für die Zahlung anderer Schadenskategorien im Zusammenhang mit Konstruktionsmängeln des Blocks Nr. 7 besteht. PGE GiEK fordert auch die Beseitigung der Mängel oder die Übernahme der Kosten für die Ersatzleistung, die auf maximal 207,44 Mio. Złoty geschätzt wird. Laut PGE GiEK hat der Betrieb des neuen Blocks zahlreiche Konstruktionsmängel aufgedeckt, die zu Ausfällen führten, was ihre Forderungen rechtfertigt.
Stellungnahme von Budimex und dem Konsortium
Der Vorstand von Budimex und die anderen Mitglieder des Konsortiums halten die Forderungen von PGE GiEK für unbegründet. Sie betonen, dass Budimex im Rahmen seiner Beteiligung am Konsortium nicht für die Lieferung der Schlüsseltechnologien verantwortlich war. Derzeit befinden sich die Parteien in einem Mediationsverfahren mit Vertretern der Generalstaatsanwaltschaft der Republik Polen, das noch nicht abgeschlossen ist. Während der Mediation und des Gerichtsverfahrens hat das Konsortium Forderungen gegen PGE GiEK in Höhe von insgesamt 627 Mio. Złoty und 16,87 Mio. Euro geltend gemacht. Diese Forderungen sind nicht solidarisch und entsprechen den Anteilen der einzelnen Konsortialmitglieder.
Energiekontext
Das Kraftwerk Turów, eines von drei Braunkohle-Bergbau-Energie-Komplexen in Polen, spielt eine Schlüsselrolle im nationalen Energiesystem. Im Jahr 2020 machte sein Anteil an der Stromproduktion in Polen 5% aus, was es zu einem wichtigen Element für die Energiesicherheit des Landes macht. Der Bau des neuen Blocks mit einer Leistung von 496 MW begann im Jahr 2014 und sollte 2018 abgeschlossen werden, aber er wurde erst 2021 in Betrieb genommen.
Schlussfolgerungen
Die Klage gegen Budimex und seine Partner im Konsortium könnte weitreichende Konsequenzen sowohl für das Unternehmen selbst als auch für den gesamten Energiesektor in Polen haben. Wenn die Forderungen von PGE GiEK als begründet anerkannt werden, könnte dies die Reputation von Budimex und seine Marktposition beeinträchtigen. Andererseits könnten die laufenden Mediationen und Gerichtsverfahren zu einem Vergleich führen, der potenzielle Verluste minimiert. Strategisch gesehen unterstreicht dieser Fall die Bedeutung einer genauen Planung und Durchführung von Infrastrukturprojekten, insbesondere im Energiesektor, der für die wirtschaftliche Stabilität des Landes von entscheidender Bedeutung ist.