Die Stiftung Instrat hat die neuesten Daten zum Zustand des Bergbaus in Polen vorgestellt, die auf erhebliche Probleme im Sektor hinweisen. Die Förderung von energetischer Steinkohle in Polen ist in den letzten drei Jahren um 23 % zurückgegangen. Besonders schwierig ist die Situation bei der Polnischen Bergbaugruppe (PGG), dem größten Bergbauunternehmen des Landes, das 45 % der nationalen Förderung von energetischer Steinkohle kontrolliert.


Im Jahr 2024 förderte PGG 17,3 Mio. Tonnen Kohle, was einem Rückgang um 18 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Unternehmen betreibt derzeit sieben Bergwerke, beschäftigt rund 36.000 Mitarbeiter und erhält die höchsten Zuschüsse aus dem Staatshaushalt. Michał Hetmański, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Instrat, ist der Ansicht, dass Restrukturierungsmaßnahmen notwendig sind, einschließlich der Schließung mehrerer Bergwerke, um die Förderkosten zu senken und die Produktion an die sinkende Nachfrage anzupassen.


Der Nachfragerückgang nach Kohle betrifft alle Marktsegmente, einschließlich der konventionellen Stromerzeugung, wo ein Angebotsüberschuss und das Fehlen langfristiger Verträge mit Stromproduzenten die Lage zusätzlich verschlechtern.
Prognosen deuten darauf hin, dass der Bedarf an energetischer Steinkohle in Polen bis 2030 auf 15 Mio. Tonnen sinken könnte, was eine Überprüfung des Zeitplans für die Stilllegung von Bergwerken erfordert.


Die Stiftung Instrat betont, dass die Milliarden Zloty, die für Subventionen des Bergbausektors aufgewendet werden, besser für die Entwicklung der Kohleregionen und die Unterstützung der Energiewende eingesetzt werden könnten.


Angesichts dieser Herausforderungen fordert Instrat, die finanziellen Mittel auf die Unterstützung der beruflichen Neuorientierung von Bergleuten, die Schaffung neuer Arbeitsplätze in niedrig- und emissionsfreien Branchen sowie auf Schutzmaßnahmen für von Kohle abhängige Gemeinschaften zu lenken. Ohne entschlossene Restrukturierungsmaßnahmen könnte der Bergbausektor in Polen in den kommenden Jahren vor noch größeren Problemen stehen.

Quelle: 1.

Autor: MJ