Das Dreiländereck, das an Sachsen, Niederschlesien und Nordböhmen grenzt, ist eine Region mit einzigartigen Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Seine spezifische geografische Lage sowie die Prozesse der Energiewende bieten sowohl Chancen als auch Risiken. Als Antwort auf diese Herausforderungen entstand die deutsch-polnische Initiative im Rahmen des Interreg-Programms Polen-Sachsen: TriLand – Grenzüberschreitendes Transformationszentrum. Ziel des Projekts ist es, die Zusammenarbeit im Bereich der Energie- und regionalen Transformation zu intensivieren und das Potenzial des Dreiländerecks zu nutzen, um die Grundlagen für eine koordinierte und nachhaltige Entwicklung dieser Region zu schaffen.

Verlauf der Veranstaltung

Am 3. Juni 2025 fand im Sitz des Vereins für die Entwicklung der Energieinnovation in Zgorzelec (STORIE) die dritte Arena des TriLand-Projekts statt, die sich diesmal der Wirtschaft widmete. Das Treffen zielte darauf ab, den Erfahrungsaustausch fortzusetzen sowie Kompetenzen, bestehende Strategien und regionale Bedürfnisse im Bereich der Energiewende und der Gestaltung der regionalen wirtschaftlichen Transformation zu analysieren. An der Arena nahmen lokale Interessengruppen, Experten und Vertreter der lokalen Behörden teil, darunter der Landrat des Kreises Görlitz Dr. Stephan Meyer und Paweł Tomczyk, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Zgorzelec.

Im Rahmen des Treffens wurden Schlüsselthemen zur Energiewende erörtert. Eines der Hauptthemen war die Frage, ob der Ausstieg aus der Kohle und die Energiewende eine Bedrohung oder eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung und den Wandel in der Grenzregion darstellen. Es wurde auch über die Perspektiven der Industrie, der Unternehmer und der Handwerker in einer dekarbonisierten Zukunft sowie über die spezifischen Stärken und Schwächen der Region diskutiert. Ein wesentlicher Bestandteil der Gespräche waren auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die erforderlich sind, um die Stärken zu unterstützen und Schwächen zu beseitigen.

Präsentationen und Statements

Während der Veranstaltung stellten unter anderem Prof. Dr. Robert Knippschild (IZS), Joanna Tokarczuk (STORIE) und Kinga Hartmann-Wóycicka (Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur) das Projekt vor. Frank Großmann von der Industrie- und Handelskammer Dresden präsentierte die Herausforderungen und Chancen der Lausitz-Transformation aus heutiger Sicht. Albert Gryszczuk (Gründer von Innovation AG) stellte die Herausforderungen und die Zukunft der Energiecluster und der Elektromobilität vor, einschließlich der Geschichte des Zgorzelecer Energieclusters und der Entstehung des ersten polnischen Elektroautos. Armin Hübner von der Bäckerei Hübner wies auf die Notwendigkeit grenzüberschreitender Informationsaustauschplattformen hin und betonte, dass „oft die rechte Hand nicht weiß, was die linke Hand tut“ im Kontext von Investitionen auf der Ebene der lokalen Selbstverwaltungen.

Schlüsselwahrnehmungen und Emotionen

Unter den Hauptgästen und Referenten waren Vertreter der Kohleindustrie: Dr. Erik Federau von Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) und Marek Mróz, Direktor der ELT-Abteilung bei PGE GiEK S.A.

Dr. Erik Federau wies auf den Umfang der Transformationsmaßnahmen hin und bewertete die technische Möglichkeit eines Kohleausstiegs der deutschen Seite bis 2038 als sehr optimistisch. Marek Mróz stellte hingegen die Investitionspläne von PGE in der Region vor und kündigte die von der lokalen Gemeinschaft erwartete Geschäftsstrategie von PGE an. Es ist bemerkenswert, dass nicht die inhaltlichen Vorträge die größten Emotionen hervorriefen, sondern die Tatsache, dass PGE zum ersten Mal an einer solchen Veranstaltung teilnahm, Dialog initiierte und Wissen in einem kleinen Kreis austauschte. Die Gespräche wurden auf hohem Niveau geführt, mit Respekt vor allen Seiten. Ein Thema des Austauschs zwischen Herrn Mróz und Herrn Federau waren freiwillige Abgangsprogramme sowie Investitionen in erneuerbare Energien.

Die Veranstaltung im STORIE-Sitz war ein wichtiger Schritt zur Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bereich der Energiewende. Die Teilnehmer betonten die Bedeutung des Dialogs und des Wissensaustauschs für die erfolgreiche Umsetzung von Veränderungen in der Dreiländerregion. Die Schlussfolgerungen der Veranstaltung weisen auf die Notwendigkeit weiterer Zusammenarbeit, eines größeren gegenseitigen Verständnisses und der Koordination von Maßnahmen auf lokaler und regionaler Ebene hin. Zukünftige Schritte umfassen die Entwicklung grenzüberschreitender Informationsaustauschplattformen sowie die gemeinsame Ausarbeitung von Entwicklungsstrategien, die das volle Potenzial der Region im Kontext der Energiewende ausschöpfen.

Das Projekt TriLand wurde finanziert aus Mitteln der Europäischen Union im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG Polen–Sachsen 2021–2027 / Projekt TriLand został sfinansowany ze środków Unii Europejskiej w ramach Programu Współpracy INTERREG Polska–Saksonia 2021–2027.